Sonntag, 19. Januar 2014

Apnoetaucher kommen nach 2014 Überlingen


Zu einem Apnoe Happening treffen sich vom 27.-29.Juni 2014 150-200 Apnoe Taucher aus ganz Deutschland. Veranstaltungsort wird der Überlinger Campingpark sein. Zur Unterstüzung stellt die TGÜ ihr Taucherplätzle, unmittelbar neben dem Campingpark, zur Verfügung.







So sah das Teilnehmerfeld 2013 aus:


Wer mehr Infos zum Happening sucht, sich anmelden möchte, schaut hier.

Dreikönigstauchen 2014: Apnoe Taucher triumphieren


Die ersten Taucher kommen im Dunkel der Nacht schon an
Hans Boss aus Freiburg ist mittlerweile   73 Jahre alt.  Er kommt seit über 30 Jahren nach Überlingen, an diesem 6. Januar 2014 ist es sein 4. Tauchgang im laufenden Jahr, insgesamt hat er bereits 5314 absolviert. Dokumentiert in mittlerweile 53 Logbüchern. 

Warmes und trockenes Umziehen im Parkhaus Post
Früh am Morgen schon angereist, schaut er sich suchend um. Sein Tauchpartner fehlt ihm noch! Dabei will er doch immer früh rein ins  rund 5 Grad kalte Bodenseewasser, denn: „Nur der frühe Taucher findet die Kiste!“ 


Die TGÜ kann helfen: Hat doch soeben ein junger Sporttaucher nach einem Tauchpartner gesucht. Der ist das erste Mal dabei  und kennt sich hier noch nicht so aus-weder über, noch unter Wasser. Was also liegt näher, als das Taucher-Urgestein mit dem Neuling zu verkuppeln?




Alles klar zum Abtauchen
Hans Boss aus Freiburg, 73 Jahre alt
Hans Boss taucht noch nass, was ihm viele bewundernde, aber noch mehr mitleidige Blicke verschafft. Von den 285 Tauchern, die in diesem Jahr abtauchen, sind es nur noch verschwindend wenige, die ohne Trocki dabei sind. Trotzdem sind viele Trockentaucher nach 30-40 Minuten schon zurück: Die Hände und Füße frieren. Nicht so unser Hans Boss: Seine Frau steht schon seit geraumer Zeit auf der Promenade und hält Ausschau (O-Ton Hans: „ Sie sorgt sich immer, seit 40 Jahren. Ist doch nett, oder?“) Nach gut einer Stunde hat ihr Warten ein Ende, Hans taucht auf. Leider ohne die legendäre Schatzkiste, die er doch schon mehrfach gefunden hatte. Den wartenden Reportern, Radio- und TV Teams erklärt er es auf seine Art: “ I kenn elle Plätz, wo des Kischtle sei ko. Aber heut wars nix!“ Nur zwei leere Aludosen hat er gefunden:“ Des Pfand nehm i für de Glühwei!“

Für die Fotografen ist Hans das beste Motiv, mit seinem vollen weißen Rauschebart, der in richtig kalten Wintern auch schon mal fest zusammengefroren war, wenn er seinen Tauchgang beendet hat. Um den Fotografen einen Gefallen zu tun, setzt er noch schnell die  goldene Dreikönigskrone mit dem wallenden Haarbusch auf, schwingt den silbernen Dreizack. Neptun persönlich lässt grüßen. Dann wird’s aber doch Zeit für Ihn, sich ins Trockene zu begeben. Sein Tauchkamerad im Trocki ist schon lange weg ins Warme.

Ohne Flasche und Automat:Apnoetaucher finden den Schatz
Donya Amer und Torsten Werner beim SWR Interview
Am Logbuch, wo die Taucher registriert werden, stehen zwei, ebenfalls nur im Nassanzug, dafür ohne Gerät. Keine Flasche, kein Automat, kein Computer. Sie wollen sich zum Tauchen melden, was ungläubige Blicke vom TGÜ Mann Roger auslöst.  So, ohne alles?
Apnoe Taucher seien sie, erklären Torsten Werner und Donya Amer vom TC Manatees Stuttgart. Das ganze Zeugs brauchen sie nicht, die Lunge reicht. Wir geben Ihnen den Tipp, doch besser ein wenig abseits von den ganzen "traditionellen" Tauchern einzusteigen, vielleicht beim Landungsplatz. Einige Neugierige gehen mit und beobachten die zwei, wie sie vom Anlegesteg aus ins Wasser gleiten. Aus dem Tauchgang mit angehaltener Luft wird es aber nichts: „Wir haben die Schatzkiste gefunden“! schreien sie laut und heben das schwere Stück mühselig ein wenig aus dem Wasser. Ein DLRG Schlauchboot ist gleich zur Stelle und bringt Kiste samt Taucher unter den Beifallsrufen der vielen Zuschauer an die Treppe des Mantelhafens. Schnell ist das Schloss geöffnet und die zwei glücklichen Schatztaucher wühlen sich durch den  glänzenden Inhalt. Die Flasche Captain Morgan wird gleich entkorkt, der Inhalt gekostet und mit allen anderen geteilt.
Nur beim Dreikönigstauchen: Auch nach rechts ist es erlaubt!

Im TGÜ Clubraum
Später treffen sich alle im nahen Clubraum der TGÜ. Glühwein, rote Wurst, Kaffee und Kuchen stehen bereit. Man hockt zusammen, fachsimpelt (heute viel über Apnoe Taucher!) und trägt stolz „Dreikönigstauchen 2014“ in sein Logbuch ein. Samt Sonderstempel, versteht sich. Das muss sein, da ist man stolz drauf! „Nächstes Jahr am 6. Januar wieder hier?“ Logisch, wo denn sonst! 



Text/Fotos: Dirk Diestel, TGÜ
Trophäe im Logbuch: 3-Königs Stempel